Bericht über die Mitgliederversammlung vom 25.10.2024
Stuttgart: Einleitend wurde im Besprechungsraum erwähnt, dass tags zuvor am selben Ort aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des ‘Haus des Jugendrechts‘ ein kleiner Festakt stattfand, wozu sich u.a. Frau Justizministerin Marion Gentges MdB und Herr Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Joachim Dittrich eingefunden hatten.
DAAV-Landesvorsitzender EOAA Florian Lippok begrüßte die erschienenen Vereinsmitglieder (darunter 2 Senioren) und berichtete nach kurzer Vorstellungsrunde über die Tätigkeiten des Berufsverbands im vergangenen Jahr.
Auf die letztjährige Mitgliederversammlung vom 10. Oktober 2023 (Jugendherberge Stuttgart) folgte im März die Frühjahrs-Sitzung des DAAV-BundesHauptvorstands in Karlsruhe. Ende März waren die Berufsverbände der Justiz BW zum ‘Konstanzer Symposium’ eingeladen, wo vorwiegend gesellschaftliche Themen (‘Deutschland und die Welt im Krisenmodus’) im Vordergrund standen. Die Sitzung des BBW-LandesHauptvorstands fand im April in Leinfelden-Echterdingen statt. Nach den Personalratswahlen (im Juli, zwei Amtsanwälte sind als Ersatzmitglieder in Amt und Würden) fand sich Ende Juli die ‘ARGE Justiz’ im Justizministerium in Stuttgart ein, wo sich Frau Justizministerin Marion Gentges und Herr Ministerialdirektor Elmar Steinbacher für den Austausch mit den Berufsverbänden ausgiebig Zeit nahmen. Nach einer internen Online-Vorstandssitzung im September reiste der Vorsitzende nach Hamburg zur Herbst-Sitzung des DAAV-BundesHauptvorstands.
Die Teilnahme an der MV des Richtervereins im September war dieses Jahr wegen einer Terminkollision leider nicht möglich. Anfang Oktober fand in Stuttgart der ‘Parlamentarische Abend’ des Anwalts-Vereins BW statt, und zwar in Anwesenheit der Rechtspolitischen Sprecher der Landtags-Fraktionen.
Weiterhin berichtete der Vorsitzende, dass in zurückliegender Zeit das Fehlen genügend geeigneter Bewerber für die Amtsanwaltslaufbahn bemängelt worden sei. Deshalb sollten bei Rechtspflegern und Rechtspfleger-Anwärtern geeignete Werbemaßnahmen durchgeführt und für Interessenten zusätzlich Hospitationen angeboten werden, was fürs kommende Jahr offenbar schon Früchte getragen habe: bald sei mit der Zulassung von sechs Bewerbern zur Ausbildung zu rechnen.
Im Jahr 2024 waren acht OAA-Stellen ausgeschrieben worden, die bald mit zehn Kollegen (inkl. TZ) besetzt wurden.
Für den Doppelhaushalt 2025/2026 habe das JuMin für die Amtsanwälte weitere Stellenhebungen beantragt, die im Haushalts-Entwurf tatsächlich enthalten seien.
Die Mitgliederversammlung erteilte dem Vorstand mit einstimmigem Votum die gebührende Entlastung.
Bei der folgenden allgemeinen Aussprache wurden die Umstände des Bereitschaftsdiensts behandelt. Nach einem Urteil des (bayrischen) VerwGer Augsburg müsse Bereitschaftsdienst finanziell entlohnt werden. Nun könne mit einem (Uralt-)Formular beim Dienstvorstand für ‘Dienst zu ungünstigen Zeiten’ recht aufwändig entsprechende Entlohnung beantragt werden. Dies gelte für drei 3 Jahre rückwirkend.
Ferner wurde das Prozedere zur Gewinnung von künftigen Bewerbern für die Amtsanwaltslaufbahn besprochen. Man hielt es für vorteilhaft, den Bewerbern bereits bei der Zulassung konkret in Aussicht stellen zu können, wo sie später eingesetzt werden können, um so die Bewerberzahl möglichst steigern zu können.
Aus dem Teilnehmerkreis wurde dem Vorstand der Ratschlag erteilt, auf baldige Verbesserungen hinsichtlich der Besoldung der Amtsanwälte hinzuwirken, zum Beispiel mit einer Forderung nach Anhebung des Eingangsamts für AAe auf A 13 und des Spitzenamts EOAA auf A 15. Einhaltung des Abstandsgebots und Besoldungsgerechtigkeit seien hierfür überzeugende und hilfreiche Argumente, insbesondere im Vergleich mit anderen zwischenzeitlich erheblich bessergestellten Besoldungsgruppen wie Rechtspfleger, Verwaltungsleiter, Lehrer und andere.
Nach weiteren Wortmeldungen mit jeweils folgender Diskussion konnte der Vorsitzende die Mitgliederversammlung um die Mittagszeit schließen, wobei er den Teilnehmern für ihr Kommen und für ihre Mitwirkung dankte.
Gleich im Anschluss führte der Weg im Herzen von Cannstatt in ein geeignetes Restaurant, um die abgehaltene Versammlung beim gemeinsamen Mittagessen im kollegialen Austausch nachbetrachten zu können.
Einberufung:
Am Freitag, dem 25. Oktober 2024, findet ab 10:00 h in Stuttgart die nächste (interne) Mitgliederversammlung unserer ‘Landesgruppe BaWü’ statt.
Hierzu sind alle Mitglieder herzlich eingeladen – auch die Kollegen im Ruhestand.
[ Ein ‘Öffentlicher Teil’ mit Gästen ist dieses Mal nicht vorgesehen. ]
Tagungsort:
Haus des Jugendrechts (Großer Besprechungsraum)
Krefelder Straße 11, 70376 Stuttgart-Bad Cannstatt
Tagesordnung:
1. Begrüßung durch den Vorsitzenden
2. Aussprache über aktuelle Themen im Amtsanwaltsbereich
Um rege Teilnahme wird gebeten. Für Planung & Reservierung bitte per eMail direkt an den Vorsitzenden bald Rückmeldung geben.
Für Teilnehmer an der Versammlung wurde beim JuMin Dienstbefreiung beantragt und gewährt.
Rückblick:
Am Dienstag, 10. Oktober 2023, hielt unsere DAAV-Landesgruppe in Stuttgart die Mitgliederversammlung ab (siehe Bericht im BBW-Magazin 11/2023).
In den Räumen der ‘Jugendherberge Stuttgart International‘ wurden vormittags
im ‘Öffentlichen Teil’ die Mitglieder und ebenso geladene Gäste begrüßt.
Nach den Grußworten folgte ein interessanter Vortrag: „Radikalisierungs-Phänomene im religiös motivierten Extremismus“.
Nach der Mittagspause fanden im ‘Nicht-Öffentlichen Teil’ die Neuwahlen statt.
Rückblick:
‘Deutscher Amtsanwaltstag‘ in Düsseldorf am Freitag, 16. September 2022:
Die satzungsgemäße ordentliche Mitgliederversammlung des DAAV (Bund) fand statt im Hotel Novotel Düsseldorf City West.
Zum Abschluss gab es abends eine gesellige Abendveranstaltung (Büffet/Tanz).
Tagesordnung AA-Tag 2022
Der Vorstand wurde entlastet + Neufassung der Satzung beschlossen + neuer (Bundes-)Vorstand einstimmig gewählt:
(Bundes-)Vorsitzender: Burkard Will, Kiel
Geschäftsführer: Carsten Rietdorf, Berlin
Schatzmeisterin: Erika Mök, Lehmkuhlen
Schriftführer: Frank Möller, Flensburg
Als Veranstaltungsort für den nächsten Amtsanwaltstag (2026) wurde Erfurt vorgeschlagen.
Rückblick:
Die Mitgliederversammlung 2021 der Landesgruppe (BaWü) fand am Samstag, 06. November 2021, ab 10.00 Uhr in Karlsruhe im Hause des BGV Badische Versicherungen, Durlacher Allee 56, 76131 Karlsruhe, statt.
Die Räumlichkeiten des BGV boten ein hervorragendes Ambiente, das es an nichts fehlen ließ. Die Versammlung konnte trotz der herrschenden ‘Corona-Warnstufe’ stattfinden. Ein ‘Öffentlicher Teil’ war leider nicht durchführbar. Aktuell geltende Corona-Bestimmungen waren einzuhalten: die ‘3G’-Regel fand Anwendung. Insgesamt waren 27 stimmberechtigte Mitglieder präsent oder kraft Vollmacht vertreten.
Im Rückblick auf die vergangenen 2 ½ Jahre schilderte der scheidende Vorsitzende Helmut Schäfer wichtige Ereignisse und Entwicklungen im Umfeld der Amtsanwaltslaufbahn, wobei er das sehr engagierte Wirken des früheren Justizministers MdL Guido Wolf würdigte. Mit großer Freude konnte er über ein kürzliches Gespräch mit Frau Justizministerin MdL Marion Gentges berichten, wonach für den Landeshaushalt 2022 einige Stellenhebungen vorgesehen seien. Bei den Beförderungen sei für die derzeit unbefriedigende Situation – trotz eines weiter hinzunehmenden Zeitverzugs – in absehbarer Zeit mit einer deutlichen Entspannung zu rechnen. Auf einen baldigen Abschluss der Bemühungen zur Änderung des ‘Kriterienkatalogs’ sei zu hoffen.
Am Ende der Versammlung standen turnusgemäß Neuwahlen an. Für eine Amtsperiode von zwei Jahren wurde einstimmig eine neue Vorstandschaft gewählt.
Die vorletzte Jahresversammlung 2019 hatte am Montag, 06. Mai 2019, in Herrenberg im ‘Hotel Hasen’ stattgefunden.
09:30 Uhr (interne) Mitgliederversammlung
12:00 Uhr Mittagessen … ‘Tessiner Grotte’
13:30 Uhr ‘Öffentlicher Teil’ – mit Gästen & Referat
Die Teilnehmer-Resonanz fiel etwas schwächer aus als zuletzt. Morgens konnte in der (internen) Mitgliederversammlung der TOP ‘Vorstandswahlen’ nicht durchgeführt werden, weil sich für die Nachfolge des Landesvorsitzenden (noch) kein Kandidat fand. Also bleibt die aktuelle Vorstandschaft weiterhin in Amt & Würden.
In seinem Rückblick auf die vergangenen 1 ½ Jahre erinnerte der Vorsitzende an den ‘Deutschen Amtsanwaltstag 2018’, der in Frankfurt am Main abgehalten wurde. Mehrere Kolleginnen/Kollegen aus BaWü nahmen daran teil. Gegenstand der Aussprache unter den erschienenen Mitgliedern waren ferner wichtige Aspekte aus dem Umfeld der Arbeitspraxis der Amtsanwältinnen/Amtsanwälte.
Der Morgen endete mit einem informativen Vortrag von Hartmut Landbeck (DBV), der verschiedene Formen einer sinnvollen persönlichen Absicherung gegen unerwünschte Risiken aufzeigte und insoweit zu gebührender Aufmerksamkeit riet.
Nach der Mittagspause wurde die Versammlung fortgesetzt mit dem ‘Öffentlichen Teil’ …
‘Deutscher Amtsanwaltstag 2018’ am 08. Juni 2018 in Frankfurt am Main
Tagungsort war das ‘H4-Hotel Messe Frankfurt’.
Laut Satzung findet eine ordentliche Mitgliederversammlung des DAAV (Bund) alle vier Jahre statt … also wieder in 2022 …
Die Jahresversammlung 2017 fand am Donnerstag, 09. November 2017, in Herrenberg statt.
Morgens ‘Öffentlicher Teil’ mit Gästen. Nachmittags interne ‘Mitgliederversammlung’.
Bei den Neuwahlen wurde die bisherige Vorstandschaft – nach zuvor erteilter Entlastung – einstimmig für weitere 4 Jahre im Amt bestätigt.
Jahresversammlung am 26. April 2016 in Herrenberg
Landesvorsitzender Helmut Schäfer konnte im ‘Hotel Hasen’ außer den erschienenen Mitgliedern zum ‘Öffentlichen Teil’ auch zahlreiche geladene Gäste begrüßen. Leider hatte das wüste April-Wetter mit nächtlichem Wintereinbruch die Anreise einiger Teilnehmer vereitelt, die wegen schneebedeckter oder verstopfter Straßen nicht durchkamen oder umkehren mussten.
Der Vorsitzende der DAAV-Landesgruppe verwies in seinen Begrüßungsworten auf die schwierige weltpolitische Lage, die ebenso wie die Terroranschläge in Paris und Brüssel zu allgemeiner Verunsicherung geführt habe. Er hinterfragte die Politik der Mächtigen und warf die kritische Frage auf, worin für die derzeitigen immensen Flüchtlingsströme die tatsächlichen Ursachen zu sehen seien. Die entsprechende Berichterstattung der Medien sei nicht ausgewogen. Was zu einer europäischen Zerreißprobe geführte habe, werde sich in absehbarer Zeit wahrscheinlich auf die Kriminalitätsstatistik auswirken. Er lobte die fleißigen Behörden und Organisationen sowie deren Mitarbeiter und die vielen ehrenamtlichen Helfer, die teilweise überfallartig vom Zustrom an Menschen betroffenen waren und vor Ort schier Unglaubliches geleistet hätten, damit die staatliche Ordnung nicht ins Wanken geriet.
Er spannte den Bogen zur Arbeit der Staatsanwaltschaften, die ihrer Aufgabe, den gestörten Rechtsfrieden anhand der praktischen Fälle wiederherzustellen, akribisch und zuverlässig nachgingen. Direkt dem Gesetz unterworfen und gebunden an die Rechtsprechung würden die sehr vielen Ermittlungsverfahren mit nüchterner Objektivität abgearbeitet, und zwar frei von tendenziellen Vorgaben und unbeeindruckt von Stimmungsmachern, woran sich die Politik ein Beispiel nehmen könnte.
Trotz der immer wieder mit Vorliebe bei Sonntagsreden herausgestellten großen Bedeutung der Justiz und der Staatsanwaltschaften fehle es an ausreichender tatsächlicher Anerkennung und Unterstützung, die dringend gebraucht werde. Stattdessen sprächen in den Medien mittlerweile einschlägige Zitate Bände wie „Die Justiz hat bei der Politik keine Lobby!“ oder „Der Staat frisst seine Beamten an Seele und Existenz!“ – auf einen kurzen Nenner gebracht: „Zu viel Arbeit – zu wenig Personal!“
Es werde kaum anerkannt, dass gerade bei den Staatsanwaltschaften trotz der ungeheuren Arbeitsbelastung und des enormen Drucks doch recht wenig schief ginge. Das werde einfach als ‘normal’ hingenommen, aber normal sei das bei Weitem nicht. Wir bräuchten unbestritten viel bessere Arbeitsbedingungen, und das sei eine Aufforderung an die Politik, denn allein mit der lauten Forderung nach „Mehr Stellen für die Polizei!“ sei es in Sachen ‘Innere Sicherheit’ nicht getan. Daran werde sich auch die nächste Landesregierung messen lassen müssen: Gibt es Respekt und Anerkennung … oder erneut ein Diktat ungerechter Sonderopfer?
Spätestens mit Einführung von ‘eJustice’ in der Strafjustiz brauche man (endlich!) eine gute EDV-Unterstützung, vor allem eine flotte Textverarbeitung, die nicht bremst und behindert, sowie schnelle Server und Datenleitungen.
Abschließend bezeichnete der Landesvorsitzende den in letzter Zeit erfahrenen Umgang mit den Amtsanwältinnen und Amtsanwälten als lobenswert. Bei der Besetzung der freiwerdenden Stellen, bei der Dienstpostenbewertung, bei der Personalkostenbudgetierung, bei der PEBB§Y-Fortschreibung mit ‘gemeinsamen gemischten Basiszahlen’ und vor allem bei einer Stellenhebung von A 13 nach A 14 seien die Interessen der Amtsanwälte einwandfrei berücksichtigt worden. Dafür sprach er dem Justizministerium, den Generalstaatsanwälten sowie den Behördenleitern seinen Dank aus.
Ebenso bedankte er sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihren tagtäglichen mustergültigen Einsatz, weil es bei dem guten Ansehen der Amtsanwälte große Freude mache, die Interessen der Berufsgruppe nach außen zu vertreten.
Frau Ministerialdirektorin Inken Gallner ließ in ihrem Grußwort leider ihren baldigen Abschied anklingen, was eine Folge des anstehenden Regierungswechsels sein werde. Sie hob die große Bedeutung der Amtsanwaltschaft für die Strafverfolgung und für das Funktionieren des Rechtsstaats hervor. Dank ihrer gleichbleibend hohen Qualität und ihres enormen Engagements seien die Amtsanwältinnen und Amtsanwälte bedeutende Stützen der Staatsanwaltschaften.
Es folgte – in Anwesenheit der Leitenden Oberstaatsanwälte aus Konstanz, Mannheim, Mosbach, Ravensburg, Rottweil, Tübingen und Ulm – das gemeinsame Grußwort (Karlsruhe/Stuttgart) von Herrn Generalstaatsanwalt Dr. Uwe Schlosser. Nach den Grüßen vom ‘BBW – Beamtenbund Tarifunion’, die vom Stellvertretenden Vorsitzenden Waldemar Futter überbracht wurden, der temperamentvoll auf die leidvollen Auseinandersetzungen mit der ausscheidenden grün-roten und auf die Erwartungen gegenüber der nachfolgenden grün-schwarzen Landesregierung einging, folgte das mit Spannung erwartete Referat „Einwanderungsland Deutschland – Migration und Delinquenz“.
Der studierte Psychologe Aaron B. Czycholl (Heidelberg) nahm Bezug auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik und rückte nüchtern so manche Statistik zurecht. Er zog Vergleiche zu früheren Zuwanderungsströmen und verwies auf Beweggründe und aktuelle Befindlichkeiten der heutigen Flüchtlinge. Er konnte ferner aufzeigen, dass die bei vielen Mitbürgern zu beobachtende strikte Ablehnungshaltung gegenüber den ins Land strömenden Flüchtlingen ein unbewusstes Abbild starker innerer Ängste darstellt.
Zum Abschluss des ‘Öffentlichen Teils’ bedanke sich der Landesvorsitzende bei Frau Ministerialdirektorin Inken Gallner für die sehr angenehme, vertrauensvolle und respektvolle Zusammenarbeit während der zurückliegenden Jahre und wünschte ihr auf ihrem weiteren beruflichen Weg alles Gute.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand die interne Mitgliederversammlung statt. Im Anschluss an den Bericht des Vorsitzenden diskutierten die anwesenden Mitglieder angeregt über künftige Ziele des Berufsverbands und über Chancen zur Weiterentwicklung der Amtsanwaltslaufbahn.
Oberamtsanwalt Olaf Maier informierte kurz über bevorstehende Änderungen bei der Textverarbeitung (Web.StA). Erhebliche Änderungen/Verbesserungen seien vor allem beim neugestalteten ‘Ermittlungsabschluss 2.0’ zu erwarten, wofür allerdings umfangreiche Schulungen notwendig würden. Später würden weitere Umgestaltungen und Modernisierungen des Textsystems anstehen, die im Hinblick auf eJustice erfolgen und mehrjährige Zeitfenster in Anspruch nehmen werden.
Der Landesvorsitzende wies darauf hin, dass im Jahr 2017 die Vorstandschaft neu zu wählen sein werde. Er bat die Mitglieder, rechtzeitig über geeignete Kandidaten nachzudenken, und kündigte volles Verständnis für den Fall an, dass jüngere Kolleginnen/Kollegen konkretes Interesse an einer Übernahme von Verantwortung anmelden würden.
Am Ende der Veranstaltung dankte der Landesvorsitzende allen Anwesenden ausdrücklich dafür, dass sie sich für die Teilnahme an der Jahresversammlung die gebührende Zeit genommen haben.
Jahresversammlung der DAAV-Landesgruppe Baden-Württemberg am 17. März 2015 in Herrenberg:
Am Vormittag nahmen die Teilnehmer den Bericht des Landesvorsitzenden Helmut Schäfer entgegen, der zur internen Mitgliederversammlung zahlreich erschienene Mitglieder (aktive Kollegen & Senioren) begrüßen durfte. Über aktuelle und künftige Belange der Amtsanwaltslaufbahn wurde beraten.
Amtsanwalt Florian Lippok gab in Form eines Kurz-Referats einen Einblick in den Alltag beim ‘Haus des Jugendrechts’, welches im Jahr 1999 bei der StA Stuttgart eingerichtet wurde, sich im Laufe der Zeit bestens bewährt hat und mittlerweile zum Vorbild für weitere Staatsanwaltschaften (z.B. Pforzheim/Mannheim/…) geworden ist.
Nach dem wohlschmeckenden Mittagessen (‘Tessiner Grotte’) freuten sich die versammelten Amtsanwältinnen/Amtsanwälte über die zahlreich erschienenen Gäste, mit denen sich am Rande der Veranstaltung bei herrlichem Frühlingswetter vielseitige nette Kontakte ergaben.
Der Landesvorsitzende forderte in seinen Begrüßungsworten – mit Blick auf die aktuelle und zukünftige technische Ausstattung der Staatsanwaltschaften (TV-StA… eJustice…eAkte) – eine weitere Verbesserung der EDV-Ausstattung und zur gebotenen Entlastung der Dezernenten eine wesentlich stärkere Assistenz durch den Servicebereich, wozu eine Änderung der Ausbildung und begleitende Schulungen unerlässlich seien.
Abgesehen davon müsse generell der hohe Arbeitsdruck bei der Justiz abgemildert werden, zumal sich kein Außenstehender vorstellen könne, wie vor allem bei den Staatsanwaltschaften trotz extrem angespannter Arbeitsbedingungen unermüdlich korrekt und zuverlässig gearbeitet werde.
Im Hinblick auf die weiterhin angestrebte ‘Strukturzulage auch für Amtsanwälte’ werde man gespannt der in 2017/2018 umzusetzenden Notariatsreform entgegenblicken, um während der dann vorzunehmenden Veränderungen auf eine angemessene und gerechte Lösung für die Amtsanwaltslaufbahn hinzuwirken.
Dem Justizministerium, den Generalstaatsanwälten und den Behördenleitern sprach der Landesvorsitzende seinen aufrichtigen Dank dafür aus, dass es ein echt gutes Miteinander gebe. In Baden-Württemberg werde die Amtsanwaltslaufbahn (im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten) sehr sorgsam gestaltet und betreut. Auch wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gingen, so sei man doch als Gesprächspartner akzeptiert und stets willkommen, was man als Zeichen der Anerkennung werten könne.
Frau Ministerialdirektorin Inken Gallner gab mit ihrem Grußwort einen fundierten Einblick über aktuelle und brisante Projekte des Justizministeriums, z.B. eJustice/eAkte, Dienstpostenbewertung oder Personalkostenbudgetierung. Sie konnte bekannt geben, dass künftig auf personelle Vakanzen flexibler reagiert werden könne und dass ferner die bisherige Stellenbesetzungssperre (9 Monate) für Amtsanwälte in Wegfall kommen werde. Schließlich lobte die Frau Ministerialdirektorin die Amtsanwältinnen/Amtsanwälte für ihren Fleiß, für ihre Zuverlässigkeit und für ihre hochwertigen Leistungen.
Für die Generalstaatsanwaltschaften Stuttgart und Karlsruhe sprach Herr Generalstaatsanwalt Achim Brauneisen ein gemeinsames Grußwort. Zum Schluss seiner Ausführungen wies er eindringlich darauf hin, dass beim Projekt ‘eJustice’ unbedingt die Polizei eingebunden werden müsse, damit die künftigen ‘eAkten’ bereits dort ihren Ursprung nähmen und nicht die Staatsanwaltschaften sich mit endlosem Einscannen von polizeilichen Papierakten beschäftigen müssten.
Als weitere Gäste waren die Behördenleiter aus Hechingen, Karlsruhe, Mannheim, Mosbach, Ravensburg, Rottweil und Tübingen anwesend.
Die Grüße des ‘BBW – Beamtenbund Tarifunion’ und seines Landesvorsitzenden Volker Stich überbrachte Manfred Ripberger, der auf die bevorstehenden Auseinandersetzungen mit der amtierenden Landesregierung einging, sobald die in Potsdam für den Öffentlichen Dienst ausgehandelten Tarifabschüsse unter Dach und Fach seien. Die Beamten dürften nicht einseitig von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt werden, dies sei ein verfassungsgerichtlich einklagbares Recht.
In seinem sehr informativen Referat ging Herr PolizeiVizepräsident Uwe Stürmer (KN/FN) auf ‘Gewalt im sozialen Nahraum – Vorgehen und Maßnahmen der Polizei’ ein, wobei er die Unterschiedlichkeit der Verlaufsformen und die einfühlsame Beherrschung der Kontrahenten beschrieb. Besonders der polizeiliche ‘Platzverweis’ stelle hier eine ganz wesentliche und höchst wirksame Handhabe dar, die sofort für eine Befriedung des sozialen Brennpunkts sorge und von einer erstaunlich hohen Akzeptanz geprägt sei. Im Anschluss an das Referat folgte eine kurze aber intensive Diskussionsrunde.
Am Ende der Veranstaltung dankte der Landesvorsitzende allen Anwesenden ausdrücklich dafür, dass sie sich für die Teilnahme an der Jahresversammlung die gebührende Zeit genommen haben. Die nächste Jahresversammlung soll im Frühjahr 2016 stattfinden.